12. August 2006:

Der"Himmel über Cadiz" ist blau ...

Eingangsbereich

Susanne Regnat von der Neuburger Tierhilfe e.V flog am 11.8.2006 nach JEREZ DE LA FRONTERA (ANDALUSIEN/CADIZ) um die Tötungsstation "Puerto Real" zu "besuchen". In unseren Augen war DIES auch dringend!!!! notwendig!

Ihr "Reisebericht" ist ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung. Aufklärung für UNS und ALLE MENSCHEN, die sich in den letzten Wochen/Monaten mit dem Thema "Hunde aus Puerto Real" beschäftigt haben.

Aufklärung auch ... um unzählige reisserische Berichte im WWW zunichte zu machen !

Evtl. sind diese Berichte veraltet. Denn wie es vor 2006 in CADIZ "tatsächlich"!!! zuging, entzieht sich unserer Kenntnis.
M.E. kann man aber erwarten, dass Diejenigen Tierschützer, die darüber Kenntnis haben wie es WAR, über die positive Entwicklung in "Puerto Real" aufklären, ihre "Infos" aktualisieren und damit einen WICHTIGEN Beitrag zum Thema Auslandstierschutz leisten: Miteinander, nicht gegen einander!

UNSERE Absicht ist, mit diesem Bericht zur ENTSPANNUNG beizutragen und Augen zu öffnen für die Situation vor Ort / AUCH die Menschen vor Ort: also - EUROPÄISCHEN Tierschutz zu FÖRDERN!

"PUERTO REAL " ist eine TÖTUNGSSTATION - Zweifelsohne!

Diese T.-Station steht unter privater Leitung und wird von Angestellten betreut, die die Hunde versorgen und sich um verwaltungstechnische Belange kümmern. Ein Tierarzt, der sich ganztags dort aufhält, ist ebenfalls angestellt.

Es werden Hunde und Katzen dort abgegeben, ebenso werden sie auch vermittelt, wie das in einem Tierheim der Fall ist.

Diese T.-Station wird von der Kommune so behandelt wie ein Tierheim. D.h. es gibt KEINE KOPFPRÄMIEN pro getötetem Hund, sondern ein kleines Jahresbudget, mit welchem die Betreiber auskommen müssen. Weitere Einnahmen erzielt man durch eine Gebühr von 25,-- Euro für jeden abgegebenen Hund, den die Besitzer zahlen müssen sowie durch Vermittlungsgebühren. Die Vermittlungsgebühr pro Hund (z.B.) beträgt 50,-- Euro. Diese Hunde werden geimpft und gechipt vermittelt.

Es stehen dort 28 Zwinger zur Verfügung. Diese Zwinger dürfen - behördlich auferlegt - mit max. 3 Hunden pro Zwinger besetzt werden. Da die Bezuschussung über die Kommunen erfolgt, wird streng und regelmässig kontrolliert, damit die Betreiber nicht mehr Hunde aufnehmen, als genehmigt.

Diese Kontrollen haben zur Folge, dass getötet werden MUSS. Dies geschieht alle 10 Tage und betrifft i.d.R. ca. 10-15 Hunde. Alle Hunde werden mit einem Beruhigungsmittel sediert und erst DANN mit T 61 getötet.

Die "Auswahl" der Hunde, die getötet werden, erfolgt nach ihren Chancen auf eine Vermittlung. Und die schlechtesten Chancen haben nun einmal leider die großen und alten Hunde.

Anderslautende "Berichte" - von hungernden Hunden, ohne Futter und Wasser, Hunden die "rigoros" getötet werden, egal ob groß, klein oder Windhund - sind FALSCH und dienen nur einem Zweck: Der Selbstdarstellung.
Hunde die mager, ängstlich, krank sind, waren bereits in diesem Zustand als sie in die T.-Station kamen.

Solange es "Windhunde sind Jagdhunde" gibt, wird KEIN EINZIGER WINDHUND in Puerto Real getötet werden. Denn für sie schlägt mein Herz.

In Puerto Real besteht Handlungsbedarf. Und aus diesem Grund "helfen" wir!


Wir freuen uns über jede Mithilfe "MIT VERSTAND"!
Sentimentalitäten sind fehl am Platz!


Aussenansicht

Die Anlage:

Wider Erwarten ist die T.-Station ("Puerto Real") weder dunkel, noch schmutzig noch stinkend, noch sitzen die Hunde in ihren eigenen Exkrementen. Die Zwinger sind sauber, die Wassernäpfe ebenfalls.


Zwingeranlagen (Ansicht v. aussen)


Manuela (Angestellte in Puerto Real) mit Maria Jose (TÄ)

Hier lebt auch seit einigen Jahren eine behinderte Hirschkuh (kein Scherz!!) - Sie belastet nur drei Beine - fühlt sich dort aber ganz offensichtlich wohl. Sie kann sich im dortigen Gelände frei bewegen und ist sehr zutraulich!


Maria Jose (Frau von Kiko, links) mit Manuela und ELSA der Hirschkuh

Die "Zustände" in der T.-Station sind also - bei aller Trauer, welche wir bei dem Gedanken an diese "Anstalt" empfinden - den "Umständen entsprechend für die dortigen Hunde SEHR GUT"!

Nicht ganz so verhält es sich mit der Pension. Dort sitzen derzeit ca. 90 Hunde ein. Hier ist es nicht so sauber und hell... und ... bei genauer Betrachtung empfinden es die Tierschützerin und Sabine so, dass hier "wohl die Örtlichkeiten" vertauscht wurden.

"Privat-Gäste" (kleine und gepflegte Hunde spanischer Familien) residieren in einem anderen Bereich dieses Geländes.

Die Langnasen allerdings haben viel Freilauf! und sind nur für die Nacht in Einzelzwingern untergebracht.


Marco

'
Pajara

Dennoch dürfen wir nicht vergessen dass wir MEHR ALS FROH SIND, diese Pension zur Verfügung zu haben! - Auch hier werden die Hunde versorgt und es mangelt ihnen an Nichts! Zur Zeit (!) gibt es kaum Alternativen (vor allem wenn man die Anzahl der reservierten Nasen bedenkt!)
Auf Dauer wird es SO für UNS aber NICHT finanzierbar sein. Alleine die kleine Maus BIENE hat 380,-- Euro zu Buche geschlagen (langer Aufenthalt in der Pension). Ein Betrag, welchen wir bei einer Vermittlung NIE veranschlagen können!

Da die Tiershützerin auch unsere Pension besucht hat, hat sie von unseren Nasen viele (!) Bilder gemacht und mir exemplarisch zu AYUDO übermittelt:


AYUDO

"AYUDO ist ein sehr freundlicher Hund. Fröhlich, wedelnd und fiepend begrüsste er die "Delegation". Er hat eine wunderschöne Stromung und ein etwas plüschiges Fell. AYUDO ist groß und kräftig... "

Daher bekommt er von mir nun die Auszeichnung: "MODELL SONNENSCHEIN"

In einer der Pflegestellen von Maria sitzt ein 4 Wochen altes "Welpi" welches von einer Hundeamme aufgezogen wird. Sobald "Mutter und Kind" getrennt werden können, wird SABINE die kleine Maus in die Hacienda holen um sie dort zu beschützen ! bis wir eine Familie gefunden haben.


Sabine - Welpenmama in Spe

Und nun - zum Abschluss das "gesamte Team" (v.l.n.r.):

Kiko (Partner von Maria), Uwe Jourdain (Zirkuslektionen Jourdain), Maria (TÄ), Manuela, Sabine Wesseln (Hacienda el Boyal),
Maria (Partnerin von Kiko), Susanne Regnat (Neuburger Tierhilfe e.V.) mit CARINJO (nun PEEWEE)
Rechts unten im Bild: Der "GROSSE Herzhund" von Maria und Kiko - und daher UNVERMITTELBAR!

Häufig gestellte Fragen

Weitere Infos folgen!

Anita Volk
Windhunde sind Jagdhunde ...

PS: "... es sind individuelle Entscheidungen, die getroffen werden müssen, NICHT grundsätzliche!!!